Wärmeleitfähigkeit: 0,020 – 0,040 [W/(mK)]
Dampfdiffusionswiderstand: μ = 30 – 200
Baustoffklasse (Brandschutz): B1/B2
Druckfestigkeit: mittel
Kurzbeschreibung
PUR gehört zu der Gruppe der Schaumkunststoffe. Die Ausgangsmaterialien werden in der
Regel aus Erdöl gewonnen, könnten aber auch aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt
werden, z. B. aus Kartoffeln, Mais oder Zuckerrüben. Die hohe Dämmwirkung wird durch den Einschluss ruhender Zellgase (bzw. Luft bei Verwendung von CO2 als Treibmittel) in den aufgeschäumten Zellen erreicht.
Einsatzbereiche
Steil- und Gefälledächer, druckbelastete Flächen (Industriefußböden, Flachdächer,
Parkdecks, unter Estrichen) Sandwichelemente, hinterlüftete Fassadenkonstruktionen,
Ausschäumen von Hohlräumen. Die Daueranwendungstemperatur sollte im Allgemeinen 90°C nicht überschreiten. Der Einbau als Zwischensparrendämmung ist problematisch, da das Schwinden bzw. drehen von Sparren nicht kompensiert werden kann und dadurch Wärmebrücken entstehen können.
Baubiologische Stellungnahme
Bei der Herstellung von PUR und deren chemischer Rohstoffe sind Gefahrstoffe mit
erheblichem Risikopotential beteiligt. Deshalb ist beim Umgang mit dem Ausgangsmaterial
Isocyanate generell erhöhte Vorsicht geboten. Bestandteile der aufwendigen Prozesskette
sind gesundheitlich und ökologisch bedenkliche Produkte, z. B. Benzol, Schwefelsäure,
Salpetersäure (ergeben zusammen Nitrobenzol), Formaldehyd, Chlor, Phosgen u. a. Durch
den Einsatz der Blähmittel können toxische Isocyanate entweichen, zusätzlich können giftige
Zwischen- und Endprodukte entstehen. Allergiker können bereits auf sehr geringe
Konzentrationen reagieren. Durch thermischen Abbau des PUR bilden sich im Brandfall
teilweise die Isocyanate zurück. Im Zusammenwirken mit Stickstoff aus dem PUR entstehen
Blausäure, durch Einwirkung von Kohlenmonxid und Flammschutzmittel weitere toxische
Brandgase mit hohem Geruchsgefährdungspotential. Im Entsorgungsfall sind sowohl die
stoffliche als auch die energetische Verwertung problematisch. Die Deponierung
halogenhaltiger Verbrennungsrückstände kann zur Belastung des Bodens führen.