Wärmeleitfähigkeit: 0,032 – 0,040 [W/(mK)]
Dampfdiffusionswiderstand: μ = 1 – 2
Baustoffklasse (Brandschutz): A1/A2/B1
Druckfestigkeit: gering bis mittel
Kurzbeschreibung
Die Hauptvertreter der künstlichen Mineralfaserdämmstoffe (KMF) sind Glaswolle (GW) und
Steinwolle (SW). Sie dominieren den bundesdeutschen Dämmstoffmarkt seit vielen Jahren
mit einem Anteil von 55 – 60 %. Die Rohstoffvorräte sind nahezu unbegrenzt.
Einsatzbereiche
Mineralfasern sind nahezu universell einsetzbar zum Wärme-, Schall- und Brandschutz, im
Innen- und Außenbereich (nicht Perimeterbereich), in Steildächern und Decken, als
Akkustikdämmung sowie im Heizungs-/Sanitärbereich. Für höhere Druckbelastungen ist der
Dämmstoff jedoch ungeeignet. KMF sind beständig gegen Verrottung, Ungeziefer und
Pilzbefall. Von einer Anwendung im Einblasverfahren wird aufgrund der hohen
Faserbelastung abgeraten.
Baubiologische Stellungnahme
Die Herstellung von Mineralwolle ist mit hohem Energieaufwand verbunden. Mineralwolle
kann zur Wiederverwertung in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Die
Verarbeitung ist für viele Handwerker unangenehm durch die Reizung von Haut und
Schleimhäuten. Beim Ein- bzw. Ausbau muss unter Umständen mit der Freisetzung einiger
hunderttausend Fasern/m³ Raumluft gerechnet werden. Das Einatmen der Fasern sowie der
Eintrag in benachbarte Räume sollte vermieden und eine Feinreinigung (z. B. Staubsauger
mit Hepa-Filter) nach der Verarbeitung durchgeführt werden.
Seit 1. 1. 2005 gilt die neue europäische Gefahrstoffverordnung. Sie enthält ein Herstellungsund
Verwendungsverbot von biopersistenten bzw. kanzerogenen Fasern für Wärme- und
Schalldämmungen im Hochbau. Dieses Verbot gilt auch für im Ausland hergestellte
Erzeugnisse. Für die Einhaltung dieser Verordnung und damit für eine gute Biolöslichkeit
(KI40, Halbwertszeit <= 40 Tage) bürgt das Gütezeichen RAL-GZ 388 „Erzeugnisse aus
Mineralwolle“. Diese Produkte decken nach Angaben der Gütegemeinschaft Mineralwolle
inzwischen nahezu 100 % des deutschen KMF-Marktes ab. Erfahrungen mit dieser KI40-
Mineralwolle existieren allerdings erst seit 12 Jahren. Beim Ausbau älterer KMF-Dämmungen
ist mit krebserregenden Faserstäuben in hoher Konzentration zu rechnen. Bei Temperaturen
über 200° C beginnt in der Regel der Abbau der Phenolharzbindung. Im Brandfall ist deshalb
mit Reizerscheinungen durch Formaldehyddämpfe zu rechnen. Geringe Rauchentwicklung.